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Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass die aktuellen Studien
zu diesem Thema, aufgrund von empirischen Erhebungen, fast einstimmig
zu dem Ergebnis kommen, dass neue Technologien zur Höherqualifizierung
des Arbeiters führen. Befragungen der Unternehmen zur Entwicklung
der Qualifikationsstruktur in den nächsten Jahren, zeigen ebenfalls
in Richtung Höherqualifizierung.
Einfache, sich wiederholende Tätigkeiten entstehen meistens durch
Teilautomation, da die vollständige Automation bestimmter Bereiche
bisher noch nicht möglich oder zu teuer ist. Dies kann zu einer
kurzzeitigen Polarisierung der Qualifikationsanforderungen führen,
da auf der einen Seite die komplizierten Maschinen zur Teilautomation
entwickelt und hergestellt werden müssen, auf der anderen Seite
diese Maschinen sehr einfach zu bedienen sind. Werden Teilautomationen
im nächsten Schritt vollautomatisiert, gehen diese Arbeitsplätze
für gering qualifizierte Beschäftigte verloren.
Die formale Höherqualifizierung der Arbeitnehmer wird somit nicht
durch eine tatsächliche Qualifikationssteigerung, sondern durch
den Wegfall der Arbeitsplätze für gering qualifizierte Arbeiter
erreicht. Ein Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktdaten bestätigt
diese Entwicklung. Die Arbeitslosenquote der Gruppe „ohne abgeschlossene
Berufsausbildung“, deren Arbeitsplätze am stärksten
durch die Automatisierung betroffen ist, nahm in den letzten 30 Jahren
von 6 % auf knapp 20 % zu.
Nur durch eine gezielte Förderung der gering qualifizierten Arbeitnehmer,
in den Bereichen Fach-, Sozial- und Methodenkompetenz, können
diese Personen die notwendige Handlungskompetenz erlangen, um den
geänderten Qualifikationsanforderungen in Zeiten des schnellen
technologischen Wandels gerecht zu werden. Eine dauerhafte Sicherung
des Arbeitsplatzes ist daher nur möglich indem das Qualifikationsniveau
dieser Gruppen langfristig gesteigert wird, um beim Wegfall des Arbeitsplatzes,
durch technologischen Fortschritt, auch Beschäftigungen mit höheren
Anforderungen ausüben zu können.
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